Abschlussarbeit von Lisa Hagemann
Ausgangspunkt des Entwurfs sind Farb- und Materialzusammenstellungen, die im Projekt „Atmosphäre-Werkzeugkasten für Kommunikationsräume“ erarbeitet wurden. Im Entwurf für die Bachelor-Thesis erfolgte die Reduktion auf die Konferenztypen klassisch und dynamisch. Die erarbeiteten Farb- und Materialcollagen wurden im Entwurf auf einen bereits bestehenden Konferenzraum angewendet. Dieser Raum ist vor allem durch seinen trapezförmigen Grundriss und eine sich über drei Außenwände erstreckende Fensterfront charakterisiert. Zudem gibt es sieben Stützen, die eine Linie parallel zur Raumform bilden und, wenn man sie verbinden würde, fünf Dreiecke im Raum entstehen ließen.
Ziel des Entwurfs war ein wandelbarer Konferenzraum, der sowohl für die klassische als auch für die dynamische Konferenz zu nutzen ist. Diese kann auf zwei Wegen geschehen. Zum einen gibt es zwischen Boden und Decke gespannte, in einem filigranen Stahlrahmen gehaltenen Glaselemente, welche auf der durch die Stützen angedeuteten Linie angeordnet sind. Sie bilden keine zweite geschlossene Wand im Raum, sondern fügen sich zu Gruppen zusammen, um weiterhin den Ausblick nach draußen und den Einblick nach innen zu ermöglichen.
Die Glaselemente bestehen aus Glas mit farbig lackierter Rückseite. Es ist also opak, erhält dennoch durch Spiegelung und Reflexion eine gewisse Tiefe. Für die klassische Konferenz gibt es die Glaselemente in drei verschiedene Blautönen, entsprechend der bereits erwähnten Farbassoziationen. Je nach Anordnung der Möblierung können in diesem Raum Konferenzen mit bis zu 30 Personen stattfinden. Als Konferenzmöbel gibt es zum einen den Confair Falttisch, der durch seine Veränderungsmöglichkeit einen einfachen Wechsel zwischen klassischer oder dynamischer Konferenz ermöglicht. Zum anderen erfolgt die Bestuhlung mit dem Aline Kufenstuhl, da dieser relativ leicht ist und somit ebenfalls den Wechsel der Konferenztypen unterstützt. Die Allgemeinbeleuchtung geschieht über verteilt angeordnete Deckenspots. Zudem gibt es fünf Deckenleuchten, die bei geöffneten Trennwänden in der dynamischen Konferenz die fünf dreieckigen Bereiche markieren.
Um den Konferenzraum von der klassischen zur dynamischen Atmosphäre zu wandeln, dreht man die Glaselemente, die mit ausreichendem Abstand vor den Fenstern angeordnet sind. Es befinden sich immer zwei Glasscheiben verschiedener Farben in einem Rahmen, eine Seite gehört zur klassischen Atmosphäre, die andere dementsprechend zur dynamischen. Entspechend der im Vorhinein erarbeiteten Farbzusammenstellungen sind die Farben für die dynamische Atmosphäre rot und grün, jeweils in zwei verschiedenen Tönen. Als weitere Veränderungsmöglichkeit gibt es im Konferenzraum ausziehbare Trennwände. Es sind insgesamt acht an vier der sieben Stützen positioniert. Von dort aus gliedern sie im ausgezogenem Zustand den Raum entsprechend der Dreieckslinien, deren Eckpunkte die Stützen bilden, in kleinere Zonen und Arbeitsbereiche. Die Trennwände verschließen die einzelnen Bereiche nicht, da sie nicht den ganzen Raum durchqueren. Es entsteht ein fließender Raum mit verschiedenen Aktionsbereichen. Einige Elemente sind aus rot oder grün eingefärbtem transparentem Glas. So entstehen Durchblicke im Raum, nach draußen oder zu anderen Arbeitsgruppen.
Die Materialauswahl für die Trennwände besteht aus Filzen, Alcantara, Webstoffen, Holz und dem eben angeführten farbigen transparenten Glas. So entsteht ein Spiel von harten, weichen, glatten und strukturierteren Materialien. Den verschiedenen Materialien wird durch die immer wieder auftauchende Farbigkeit Zusammengehörigkeit verliehen. Die Gläser werden in Metallrahmen gehalten. Im geschlossenen Zustand hängen die Trennwandelemente nebeneinander angeordnet in Profilen, welche in die Decke eingelassen sind. Die äußeren Elemente bestehen aus Holz, damit sie sich auch im Farbkonzept der klassischen Konferenz in den Raum eingliedern.