Entwickelt werden soll das Corporate Design für ein Unternehmen, das Produkte herstellt, die blinden Menschen das Leben im Alltag auf einem hohen Niveau erleichtern und die eine eigenständige Designqualität haben.
Im ersten Schritt werden unterschiedliche Optionen für die Produkte, sowie für Unternehmensziel und –zweck gesucht und definiert, in Bezug zu Zielgruppe und Markt ebenso wie zu ökonomischen, ökologischen und sozialen Konsequenzen. Anhand erarbeiteter Differenzierungsparameter, jeweils formulierter Entwicklungsszenarien und Thesen zur Produktrelevanz und –wirkung wird eine Gruppenentscheidung über Produktlinie und Unternehmensstrategie gefällt.
Im folgenden Schritt wird ein Designteam gebildet, das folgende Teilbereiche des Corporate Design ausarbeitet:
Produktpalette / Verpackung / Kommunikationsstrategie und -maßnahmen / grafisches Leitbild / Imagebroschüre / Internet- Auftritt / 3- dimensionaler Auftritt (Messe- und Ausstellung) / Corporate Architecture / Corporate Design Handbuch
Die Relevanz der Produkte soll durch eine Studie zu ihrer Nutzung und Wirksamkeit belegt werden. Ergebnis ist dann ein Konzept für das Corporate Design eines neuen Unternehmens mit allen Bausteinen.
Das Projekt war eines der ersten Masterprojekte an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur. Es war Ziel, neben der komplexen Vorgehensweise im Corporate Design Kompetenzen im selbständigen Erarbeiten neuer unbekannter Inhalte, in der Teamarbeit und in der Forschung anwendungsorientiert zu vermitteln. So flossen in das Projekt Aspekte der Raumwahrnehmung ein, wie sie der Forschungsschwerpunkt PerceptionLab der Hochschule untersucht. Und so suchten die Studierenden ihre eigenen Wege in die Bearbeitung der Aufgabe, die Projektstruktur, in die Entscheidungen im Entwurfsprozess und in der Bildung eines Teams, einer Agentur, die ein Corporate Design entwickelt.
Wesentlich für das Ergebnis war die Entscheidung der Gruppe, nicht eine Designmarke für Behinderte zu schaffen, sondern aus dem Potential zu schöpfen, dass eine Einschränkung eines Sinns (zunächst beispielhaft des Sehsinns) die anderen Sinne schärft und stärkt. Es entstand ZoooM “Design erleben und begreifen“, ein Unternehmen, das von der Sinneswahrnehmung inspirierte Produkte für alle Menschen entwickelt und vertreibt. Und da “sinnliche“ Produkte für alle Menschen interessant sind und auch ein Erfolg im Markt gesucht wird, präsentiert sich das Unternehmen anders als in der Aufgabenstellung formuliert zwar als Designmarke auch für Blinde, aber wesentlich als Design- und Lifestyle- Marke für alle, die eben Design erleben und begreifen wollen- mit eigenständigen unverwechselbaren Produkten und ihren Verpackungen, einem dazu passenden unverwechselbaren grafischen Erscheinungsbild, einem originären Shop- Design…..