Viele Menschen sind im Alter oder in schweren Krankheiten vornehmlich an das Bett gefesselt. Das Bett und der Raum, in dem es steht, sind ihr alltägliches Umfeld, sie sind darauf angewiesen, dass sich jemand dort um sie kümmert, sie versorgt und pflegt. Wenn überhaupt, kommen sie monate- oder sogar jahrelang nur selten aus diesem Bett und diesem Raum hinaus. Das so genannte Pflegebett ist von Funktionen und mechanisierten Abläufen geprägt, sein Umraum kaum Gegenstand bewusster Gestaltung, der Mensch wird reduziert auf das Pflegebedürftige.
Gesucht wird „Ein Lebensraum“ für Menschen, die auf Pflege angewiesen sind- zunächst im institutionellen Umfeld, aber möglichst übertragbar in den häuslichen Bereich. Um diesen „Lebensraum“ zu gestalten, soll der Mensch in seiner Situation ganzheitlich betrachtet werden. „Ein Lebensraum“ beinhaltet funktionale Aspekte vom Notwendigen bis hin zur Möglichkeit, sich zu entfalten. Er schafft Raum für Bedürfnisse und Wünsche. Und er passt sich dem Menschen mit seinen individuellen Fähigkeiten an.
Aus Sicht des in diesem Raum Lebenden stellen sich Fragen, die Einfluss auf die Gestaltung haben: Was ist das für ein Ort, an dem ich liege und lebe? Was tue ich und was möchte ich tun? Was tun andere Menschen dort, die mich pflegen, die mich besuchen? Wie bewege ich mich? Und wie bewegen mich andere? Was nehme ich wahr, was sehe, höre, fühle, rieche ich?
Ziel ist es, das Bett und dessen Umfeld neu zu definieren, die vorhandenen Mittel zu verbessern und gegebenenfalls neue zu entwickeln, die positiv und fördernd sind, erleichtern und unterstützen, oder die Sinne anregen.
Das Ergebnis sollen Designvorschläge für den unmittelbaren Pflegebereich sein. Diese können ein einzelnes Produkt umfassen, oder mehrere bis hin zum Maßnahmenkatalog oder Baukasten.